Frühstück: Ja oder nein? Was ist gesünder?

„Morgens wie ein Kaiser, mittags wie ein König, abends wie ein Bettelmann!“
So oder ähnlich geistert dieser Spruch durch unsere Köpfe.

Ohne Frühstück aus dem Haus – das geht doch nicht!
Aber was steckt hinter dem Spruch und was sagt die Wissenschaft zum kaiserlichen Frühstücksmodell?

Vorweg, dieser Spruch entstand zu einer Zeit, in der die meisten Menschen körperlich anstrengende Arbeit in Fabriken und auf dem Feld hatten. Außerdem war der allgemeine Ernährungszustand nicht so gut, sodass ein gutes Frühstück als Kraftgeber für den Tag galt.

An Traditionen halten wir gern fest und so gilt auch heute noch das Frühstück allgemein als wichtigste Mahlzeit des Tages, die uns Kraft schenken und vor allem Konzentration in der Schule bringen soll. Stimmt das so?
Aktuelle Studien zeigen, das Gegenteil könnte der Fall sein!
Ohne Frühstück lebt es sich gesünder und trotzdem ausgesprochen leistungsfähig!

Wie immer gilt, dass nicht alles für alle gleich gut ist.
Aber es lohnt sich, beständige Gewohnheiten zu hinterfragen und genauer zu beleuchten.
Wer sich bislang zum Frühstück überreden lassen musste darf aufatmen.
Auch Kinder sollten nicht zum Frühstück gezwungen werden – sie verfügen meist über einen intuitiven Essrhythmus, der ihnen sagt, wann es Zeit wird etwas zu essen.

Oft wird Hunger mit Durst verwechselt. Also erstmal ein Glas Wasser trinken und in den Körper hinein hören.

3 Gründe, warum es sinnvoll sein kann auf das Frühstück zu verzichten.

1. Ohne Frühstück – ist gut für die Gesundheit

Laut Statistik zählt das Frühstück zu der ungesündesten Mahlzeit des Tages. Auf dem Teller landen Toastbrot & Brötchen mit Marmelade, Nuss-Nugat-Aufstrich oder Honig, Cornflakes oder Schokocrispies – also Lebensmitteln mit hoher glykämischer Last.
Das belastet den Blutzuckerspiegel und führt schnell zu erneutem Hunger, Heißhungerattacken, Konzentrationsstörungen bis hin zu Dauermüdigkeit.

Wer das Frühstück auslässt, sorgt für einen niedrigen Blutzuckerspiegel, der den Stoffwechsel anregt und vermeidet überschüssige leere Kalorien.

Das wirkt sich außerdem positiv auf das Hautbild aus, denn unreine Haut ist häufig die Ursache von starken Blutzuckerschwankungen, einer folgenden Inslulinresistenz und einem Überschuss von Talg produzierenden Hormonen.

Wer auf das Frühstück verzichtet reduziert seine Nahrungsfrequenz und schafft eine kurze Karenzzeit von 14 bis 18 Stunden. Dies reduziert die Menge an freien Radikalen in den Zellen, wodurch zelluläre Schäden ebenfalls reduziert werden.

Auch der Darm profitiert von der langen Essenspause, sie ermöglichen eine Regeneration der Zellen. Der Darm hat so die Chance sich richtig „aufzuräumen“ und zu entleeren. Dadurch haben die „guten“ Darmbakterien den Freiraum sich zu vermehren und für ein auseglichenes Darmmilieu zu sorgen.
Genug zu trinken, unterstützt diese Prozesse.

2. Ohne Frühstück – hilft beim abnehmen

Menschen die ohne Frühstück aus dem Haus gehen, nehmen insgesamt weniger Kalorien pro Tag zu sich. Außerdem wird durch das teilweise Fasten der Stoffwechsel angekurbelt und die Fettverbrennung aktiviert. Dafür ist ein niedriger Blutzuckerspiegel zwingend notwendig, erst dann schaltet der Körper den Abbauprozess von Fettgewebe in Gang.

Den Effekt kannst du durch Sport in diesem Zeitfenster noch verstärken.

3. Ohne Frühstück – hilft bei chronischen Entzündungen

Viele chronische Krankheiten beginnen mit Entzündungsreaktionen der Immunzellen. Oft wird diese Entzündungsaktivität durch häufiges Essen und die Art der Nahrung ausgelöst. Dadurch wird das Immunsystem, dass direkt im Darm sitzt aktiviert. So können niedriggradige Entzündungen entstehen und bilden die Basis für chronische Krankheiten.
Wer das Frühstück auslässt schafft hier eine deutliche Entspannung für das Immunsystem.

Um chronische Entzündungen zu lindern, ist die richtige Nahrung mit vielen Vital- und Mineraltstoffen der wichtigste Ausgangspunkt.

Siehe dazu Artikel: Grundlagen der Basischen Ernährung

Aus verschiedenen Studien wird ersichtlich, dass durch das intermittierende Fasten (bekannt als Intervall-Fasten) nicht nur die Entzündungswert zurückgehen, sondern auch Krebszellen in ihrem Wachstum gehemmt werden können.


Fazit

Das Frühstück hat keinen gesundheitlichen Vorteil und „morgens wie ein Kaiser“ zu essen ist aus wissenschaftlicher Sicht nicht belegt.

Ob du frühstücken solltest oder nicht hängt in erster Linie davon ab, durch welche Aktivitäten dein Tag bestimmt wird.

Wenn du dich durch deinen Bürojob nicht viel bewegst, kann der Verzicht auf´s Frühstück viele Vorteile bringen.
Wichtig ist, dass Du auf die Bedürfnisse deines Körpers hörst und Hunger nicht mit Durst, Gewohnheitsgrummeln oder Langeweile verwechselst.

Wenn du aber einen körperlich sehr anstrengenden Beruf ausübst oder Leistungssport betreibst, dann solltest du nicht auf´s Frühstück verzichten.

Generell gilt: Hunger zu verspüren ist ein gutes Zeichen. In unseren Breitengraden ist es meist auch ehr der Appetit der sich mit ein bisschen Magenknurren meldet. Vielleicht hilft dir der Gedanke, dass der menschliche Körper evolutionsbedingt mit Nahrungsmangel besser klarkommt, als mit zu viel Nahrung.

Mehr als 3 Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich zu nehmen, auch in Form von Snacks, steigert allerdings das Risiko für Übergewicht, chronische Krankheiten, Herz-Kreislauferkrankungen bis hin zu Krebs.